Technical-SEO-Checkliste für einen sicheren Relaunch
Planst du einen Website-Relaunch? Diese Technical-SEO-Checkliste zeigt dir Schritt für Schritt, wie du Rankings schützt, Traffic-Verluste vermeidest und mit deinem Relaunch organisch weiter wächst.
Edvin John
Veröffentlicht am 23. November 2025 · Aktualisiert 14. Dezember 2025

Technische SEO-Checkliste für Website-Relaunch
Wie Sie Ihre Website neu starten, ohne Traffic zu verlieren, und stärker zurückkommen
Stellen Sie sich vor, Sie haben jahrelang an einer Website gearbeitet – Inhalte, Links, Marke, organischer Traffic... und jetzt verkündet das Design- und Entwicklungsteam begeistert:
„Lasst uns die Website von Grund auf neu aufbauen, alles modern und sauber machen!"
Wenn Sie in diesem Moment nicht die Kontrolle über das technische SEO übernehmen, kann ein Relaunch jahrelange SEO-Arbeit innerhalb weniger Tage zunichtemachen.
Dieser Artikel ist eine technische SEO-Checkliste speziell für Relaunches – nicht nur eine „Abhaken und Weitermachen"-Liste, sondern so konzipiert, dass sie:
- Sie zur Entscheidungsinstanz im Projekt macht
- Ihrer Stimme in Meetings Gewicht verleiht
- Sicherstellt, dass niemand sagen kann „wir wussten es nicht, niemand hat es uns gesagt", wenn etwas schiefgeht
Artikelstruktur:
- Die richtige Denkweise für den Relaunch (Machtperspektive)
- Vor dem Relaunch – Vorbereitungs- und Datenphase
- Launch-Tag – Kontroll- und Ausführungsphase
- Nach dem Relaunch – Überwachungs-, Wiederherstellungs- und Optimierungsphase
- Diese Checkliste in eine operative Waffe verwandeln (für Team und Business)
1. Die richtige Denkweise für den Relaunch: Dies ist ein finanzielles Risiko, nicht nur ein Designprojekt
Die meisten Unternehmen betrachten Relaunches als Designprojekte: neue UI, neue Schriftarten, frische Bilder, attraktive Animationen...
Aber Sie müssen es als Herzoperation an einem finanziellen Vermögenswert sehen.
- Jede umsatzgenerierende URL = wie ein Einnahmekanal
- Jede falsche Weiterleitung = Durchtrennen einer Blutader
- Jeder technische Fehler = Geldverlust, nicht nur Traffic-Verlust
Die richtige Denkweise:
Sie sind nicht nur für SEO verantwortlich; Sie sind der organische Risikomanager.
Ihre Aufgabe ist es:
- Das Risiko zu identifizieren
- Sein Ausmaß zu quantifizieren
- Wege zur Risikominderung vorzuschlagen
- Alles zu dokumentieren (damit niemand später die Geschichte umschreiben kann)
Von hier an ist jeder Abschnitt des Artikels eine praktische Checkliste. Sie können sie für sich in Notion/Sheets umwandeln und wiederholt für Projekte verwenden.
2. Vor dem Relaunch: Vorbereitungsphase – Wo Sie Macht sammeln
In dieser Phase sammeln Sie Informationen und Beweise. Denn bei einem Relaunch trifft derjenige die Entscheidungen, der die Daten hat.
2.1. Vollständiger Snapshot des aktuellen Zustands (Baseline)
Bevor die erste Codezeile an der neuen Version geschrieben wird, müssen Sie die aktuelle Version der Website „einfrieren".
Checkliste:
- Vollständigen Crawl der aktuellen Website durchführen mit einem beliebigen Tool (wichtig: vollständig und unbegrenzt). Exportieren Sie mindestens diese Spalten: URL, Titel, Meta-Beschreibung, H1, Statuscode, Canonical, Anzahl interner Links
- Aus Search Console und Analytics (oder GA4) extrahieren: Seiten mit dem meisten organischen Traffic, Seiten mit den meisten Conversions (Leads, Verkäufe, Anrufe...), Hauptabfragen, die für Sie wichtig sind
- Aus Backlink-Tools (Ahrefs/Semrush/...) die Liste trennen von: Seiten mit den meisten und stärksten Backlinks
Das Ergebnis dieser Phase sollte eine einzige Datei sein, in der Sie für jede URL wissen: wie viel Traffic sie hat, wie viel Conversion sie bringt, wie viele Links sie unterstützen.
Diese Datei wird später in Meetings zum Dokument des aktuellen SEO-Werts. Wer dieses Dokument hat, sagt indirekt: „Wenn wir diese Seite opfern, haben wir so viel Geld/Traffic geopfert."
2.2. Die „Heiligen Seiten"-Liste definieren
Auf jeder Website gibt es Seiten, mit denen wir nicht herumspielen dürfen, es sei denn, wir haben einen präzisen Plan:
- Umsatzgenerierende Service-Seiten
- Wichtige Kategorieseiten
- Haupt-Landingpages
- Artikel mit hohem Traffic
Checkliste:
- Erstellen Sie eine Liste von 20-100 heiligen Seiten
- Dokumentieren Sie für jede: Aktuelle URL, Organischer Traffic, Geschäftsrolle (Lead, Verkauf, Marke...), Wichtige Keywords, für die sie rankt
Dann muss während des Relaunches jede Entscheidung, die diese URLs betrifft, mit besonderer Sensibilität geprüft werden.
2.3. URL-Strategie und Informationsarchitektur
Die größten Traffic-Massaker bei Relaunches beginnen genau hier: URLs ohne klaren Fahrplan ändern.
Schlüsselfragen:
- Ändert sich die Domain oder bleibt sie gleich?
- Ändert sich die Kategoriestruktur?
- Werden Bereiche zusammengeführt oder entfernt?
- Wie werden Sprachen/Standorte gehandhabt (falls mehrsprachig)?
Checkliste:
- Weisen Sie jeder aktuellen URL eines dieser drei Labels zu: Bleibt unverändert, Wechselt zu neuer URL, Wird gelöscht (nur wenn wirklich wertlos)
- Falls gelöscht, entscheiden Sie: Weiterleitung zur nächstgelegenen verwandten Seite, oder zur übergeordneten Kategorie, oder logische 404 nur wenn kein Wert vorhanden
Das Ergebnis dieser Phase sollte eine saubere Redirect-Map sein:
- Spalte A: Alte URL
- Spalte B: Neue URL
- Spalte C: Erklärung (warum Sie das getan haben)
Diese Map ist Ihre strategische Waffe. Ohne sie wird das technische Team die „schnellste und einfachste" Redirect-Methode wählen, nicht die beste für das Geschäft.
2.4. Staging-Version aus SEO-Perspektive überprüfen (nicht nur aus Design-Perspektive)
Klassischer Fehler: Alle auf Staging prüfen nur Schriftarten, Farben, UI und visuelle Bugs. Niemand schaut auf SEO.
Sie müssen die Staging-Version vor dem Launch unter das SEO-Mikroskop legen.
Staging-Checkliste:
- Website auf Staging darf nicht indexierbar sein: noindex, oder in robots.txt blockiert, oder passwortgeschützt
- Auf Beispielseiten (Home, Kategorie, Produkt/Service, Blogbeitrag, Landing) prüfen: Eine logische H1, Überschriftenstruktur (H2, H3) nicht chaotisch, Titel und Meta anpassbar und einzigartig
- Canonical: Standardwerte prüfen, sicherstellen, dass System so konzipiert ist, dass Canonical nicht falsch zeigt (z.B. alle auf Home)
- Basis-Schemas: Für Marke/Website (Organization/LocalBusiness), Für Artikel (Article/BlogPosting), Für Service/Produkt (falls erforderlich)
- URLs: Sauber, lesbar, keine zusätzlichen Parameter, kompatibel mit zukünftiger Website-Sprache und -Struktur
2.5. Erste Performance- und Core Web Vitals-Tests
Der Relaunch ist eine goldene Gelegenheit, überschüssigen Code zu eliminieren. Wenn Sie es jetzt nicht erfassen, wird später niemand die Geduld für strukturelle Korrekturen haben.
Checkliste:
- Auf Staging mit Performance-Tools (Lighthouse usw.) Hauptvorlagen testen
- Engpässe identifizieren: Schwere Bilder, Unnötiges JS, Zu viele Schriftarten
- Mit Dev-Team mindestens auf diese Richtlinien einigen: Bilder → Modernes Format + Lazy Load, CSS/JS → Vernünftig minifizieren/bündeln, CDN für statische Dateien verwenden, Nicht-kritische Skripte entfernen/verzögern
3. Launch-Tag: Kontrollphase – Wo Sie Sabotage nicht verstecken lassen
Am Relaunch-Tag müssen Sie wie ein Fluglotse sein, nicht wie ein Passagier, der aus dem Flugzeugfenster schaut.
3.1. Bevor die Website für alle geöffnet wird
Wenn die neue Version auf dem Hauptserver live geht, prüfen Sie diese Punkte, bevor alle öffentlichen Zugriff haben:
Checkliste:
- Sicherstellen, dass alle noindex-Tags von der Production-Version entfernt wurden
- robots.txt prüfen: Keine Staging-Reste oder falsche Blockierungen, Sitemap-Adresse korrekt darin registriert
- Domains und Protokolle: http → 301 → https, www und non-www → nur eine primäre, Rest leitet dorthin weiter
- SSL: Gültiges Zertifikat, Seiten ohne Mixed Content
3.2. Weiterleitungen aktivieren und testen
Diese Phase ist das Herzstück der Sache.
Checkliste:
- Die in der vorherigen Phase erstellte Redirect-Map auf Server/Proxy anwenden
- Mit einem Crawler: Spalte der alten URLs crawlen. Erwartung: Alle → 301 → erreichen schließlich 200, Keine Schleifen, keine langen Ketten (301 → 301 → 301...)
- Fehler identifizieren und am selben Tag beheben: Unlogische 404s, Weiterleitungen zu nicht verwandten Seiten
Wenn Sie das nicht ernst nehmen, wird Google Sie in den folgenden Wochen hart mit Ranking-Verlusten bestrafen.
3.3. SEO-QA auf verschiedenen Seitentypen (wenige Beispiele, aber tiefgehend)
Sie müssen nicht alle Tausende von Seiten manuell prüfen, aber jeder Seitentyp braucht ein ernsthaftes Audit.
Für jeden Seitentyp (Beispiel): Home, Kategorie, Service, Produkt, Blogbeitrag, Kampagnen-Landing
Checkliste:
- Logischer, einzigartiger, menschenlesbarer Titel
- Prägnante und überzeugende Meta-Beschreibung (für Klicks)
- Nur eine relevante H1
- Korrektes Canonical (nicht leer, nicht alle auf eine falsche Seite zeigend)
- Schema rendert korrekt (mit Test-Tool)
- Breadcrumbs in UI und Code (strukturierte Daten) sind korrekt
- Menü und interne Links zeigen auf neue URLs, nicht auf alte
3.4. Analyse-Tools und Daten
Ohne Daten können Sie nicht behaupten, der Relaunch war gut oder schlecht.
Checkliste:
- GA/GA4 und Tag Manager funktionieren korrekt auf neuer Version
- Schlüsselereignisse getestet (Formular, Anruf-Button, Kauf usw.)
- Search Console: Falls Domain geändert, neue Property erstellt, Neue Sitemap registriert, Eigentümerschaft verifiziert
4. Nach dem Relaunch: Überwachungs- und Wiederherstellungsphase – Wo Gewinner und Verlierer bestimmt werden
Der Relaunch endet nicht mit dem „Veröffentlichen"-Button. Von hier an betreten Sie die intelligente Überwachungsphase.
4.1. Erste 14-30 Tage: Alarmmodus
In diesem Zeitraum müssen Sie sensibel und schnell sein.
Tägliche/Wöchentliche Checkliste:
- In Search Console: Coverage-Bericht (Fehler-/Warnungsseiten), Plötzlicher Anstieg von 404/5xx
- In Search Console (Performance): Impressionen und Klicks für Marke und mehrere wichtige Abfragen
- Periodischer Crawl der neuen Version: Neue 404s prüfen, Redirect-Status prüfen
Beheben Sie jedes Problem innerhalb von maximal 48 Stunden. Wenn der Algorithmus mehrere Wochen lang ein schlechtes Muster sieht, wird die Wiederherstellung später viel schwieriger.
4.2. Besondere Pflege für heilige Seiten
Die Liste der heiligen Seiten, die Sie in Phase eins erstellt haben, kommt hier ins Spiel.
Für jede heilige Seite:
- Rankings vor und nach Relaunch vergleichen
- Organischen Traffic und Conversions in gleichen Zeiträumen betrachten
- Bei starken Rückgängen: Redirect erneut prüfen, Canonical prüfen, Sehen, ob Seiteninhalt „unbeabsichtigt" schwächer wurde als zuvor, Interne Links dafür stärken (von verwandten Seiten)
- Falls nötig, vorübergehend Werbekampagnen für einige Seiten schalten, damit sie während der Wiederherstellung nicht vollständig aus dem Geschäftszyklus fallen
Hier verflechten sich SEO und Geschäftsdenken.
4.3. Interne und externe Links nach dem Relaunch
Nach der Änderung von URLs bleiben einige Signale in Weiterleitungen stecken. Sie können diese Verschwendung mit einigen kostengünstigen Maßnahmen reduzieren.
Checkliste:
- Mit einem vollständigen Crawl der neuen Version: URLs identifizieren, die noch auf alte Adressen (mit Weiterleitungen) verlinken, Diese Links direkt zur finalen URL korrigieren
- Wichtige Backlinks: Einige wertvolle Seiten mit starken externen Links auswählen, Falls möglich, Website-Besitzer kontaktieren und Link-Adresse auf neue Version aktualisieren. Für große oder unbekannte Websites mag es nicht praktikabel sein, aber einige wichtige können gute Wirkung haben
4.4. Core Web Vitals auf echten Daten
Was Sie auf Staging gesehen haben, ist eine Sache; das tatsächliche Nutzerverhalten ist eine andere.
Checkliste:
- Search Console Core Web Vitals-Bericht verfolgen
- Seiten in der Kategorie „Verbesserung erforderlich" basierend auf ihrer geschäftlichen Bedeutung priorisieren, nicht nur auf technischem Score
- Mit Entwicklern auf gemeinsamen Backlog von Performance-Aufgaben einigen (Ungenutztes JS entfernen, Font-Loading verbessern, Lazy Load verbessern, besseres Caching usw.)
5. Wie verwandeln Sie diese Checkliste in einen Machthebel?
Genug Wissen zu haben reicht nicht aus; wie Sie es nutzen, ist wichtig.
5.1. Dokumentation = Verteidigungsschild und Druckmittel
Verwandeln Sie diese Checkliste in:
- Ein Sheet mit Spalten: Aufgabe, Verantwortlich, Status, Deadline
- Oder ein Board im Projektmanagement-Tool
In Meetings:
- Das Risiko jeder unerledigten Aufgabe klar benennen
- Per E-Mail/schriftlich dokumentieren: Was Sie vorgeschlagen haben, Wer akzeptiert/abgelehnt hat
Wenn der Relaunch abgeschlossen ist, bestimmen diese Dokumente, wer professionell gesprochen hat.
5.2. Relaunch nutzen, um persönlichen Einfluss zu erhöhen
Wenn Sie diese Checkliste richtig umsetzen, werden Sie in den Augen anderer zu jemandem, der:
- Gefahr sieht, bevor sie eintritt
- Zahlen und Dokumente auf den Tisch legt
- Lösungen bietet, nicht nur Beschwerden
Das bedeutet:
- Zukünftige Marketing- und Produktentscheidungen werden mehr mit Ihnen abgestimmt
- Sie können größere Budgets für SEO sichern
- Auf Managementebene gewinnt Ihre Stimme an Gewicht
6. Fazit: Verwandeln Sie den Relaunch von einer Bedrohung in eine Machtplattform
Ein Relaunch ist immer ein Risiko, aber für jemanden, der:
- Vor dem Start Daten sammelt
- Eine Strategie für URLs und heilige Seiten hat
- Bei Weiterleitungen und technischer Struktur besessen ist
- Nach dem Launch systematisch überwacht und korrigiert
Kann der Relaunch der Beginn einer neuen Wachstumsperiode sein, nicht ein Zusammenbruch.
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